Projektgruppe „Die Luise hebt ab - wir starten einen Wetterballon"

Am 15. Juni 2017 war es nach langer Vorbereitung endlich soweit – die Luise, ein Wetterballon, sollte abheben! Zuvor haben wir, eine 14-köpfige Schülergruppe der 5. bis 8. Klasse, unter Anleitung zweier Schüler der Q1, Joshua Krieger und Frederik Simon, und unserer Lehrerin Frau Dr. Schulte seit Beginn des Jahres wöchentlich geschnitten, geklebt, gewogen, berechnet und vieles mehr.

Unser Plan war von Anfang an: Die Luise steigen lassen und zwar nicht nur in die Höhe, wo Verkehrsflugzeuge fliegen, sondern viel viel höher, durch die Ozonschicht in die Stratosphäre. Das ist uns gelungen!

Am Anfang hatten wir bloß eine leere Styroporbox, verschiedene Messgeräte, den Ballon, einen Fallschirm und jede Menge Arbeit vor der Brust. Doch mit der Zeit nahm das Projekt Gestalt an. In verschiedenen Gruppen wogen wir die verschiedenen Teile, um die perfekte Menge Helium zu errechnen, testeten die verschiedenen Messgeräte, GPS Tracker und die Kamera, bauten aus der Styroporbox eine Gondel, die die verschiedenen Messgeräte etc. sicher in den Weltraum und zurück bringen sollte, und verbanden schließlich alle Teile miteinander. Wir besorgten uns eine Starterlaubnis von der Deutschen Flugsicherung in Frankfurt und der Landesluftfahrtbehörde in Düsseldorf und Frau Schulte schloss eine Versicherung für den unbemannten Flug ab. Am letzten Treffen vor dem Start des Ballons kontrollierten wir noch einmal alles, luden die verschiedenen technischen Geräte auf und berechneten die ungefähre Route des Ballons.

Am nächsten Morgen – Christi Himmelfahrt um 7.00 Uhr – kamen wir dann mit Eltern, Großeltern, Geschwistern auf dem Schulhof zusammen. Nun musste der riesige Ballon noch mit knapp 6000 Litern Helium befüllt werden. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten konnten wir den Ballon um 9.00 Uhr bei bestem Wetter steigen lassen. Alle waren erleichtert und verfolgten den Aufstieg, bis nur noch ein winziger Punkt am Horizont erkennbar war.

Dann begann eine Phase des Bangens und Hoffens – Werden wir die Box mit den Messinstrumenten wiederfinden? Wo wird der Ballon landen – in einem See oder Fluss, auf einem Dach, im Wald oder Gefängnisinnenhof? Wie hoch fliegt der Ballon? Eine halbe Stunde, nachdem wir den Ballon in die endlosen Weiten des Himmels geschickt haben, startete das Bergungsteam aus sechs Leuten eine spannende Verfolgungsjagd. Wir berechneten die Flugroute aufgrund der Winde und der Aufstiegsrate und machten uns auf in Richtung Dortmund. Mithilfe der zwei GPS-Tracker, die wir eingebaut haben, konnten wir sehen, wo sich unsere heilige Styroporkiste in etwa befand, nachdem der Fallschirm sich mit der Box wieder im Sinkflug befand. Die Spur endete schließlich in einem Weizenfeld in einem kleinen Ort namens Hilbeck in der Nähe von Hamm. Um 12:35 Uhr fanden wir dann die Gondel glücklicherweise dann in dem Feld.

In der nachfolgenden Woche konnten wir nun die fantastischen Aufnahmen aus knapp 30.000 Metern Höhe auf die Erde bewundern. Dazu wurde ein Film in einer Lang- und Kurzfassung zusammengeschnitten.

Wir werden dieses spannende Projekt auf jeden Fall wiederholen und weitere Tests durchführen, um noch genauere Informationen über die Temperatur oder auch den Ozongehalt zu erfahren.

Wir danken dem zdi-Netzwerk Mülheim in Trägerschaft der Mülheim & Business Wirtschaftsförderung, welches die Anschaffung der Materialien finanziert hat, und Herrn Simon, Frederiks Vater, dass er uns auf der Verfolgungsjagd so tatkräftig unterstützt hat.

Nina Keuper und Jara Steger

Artikel zu diesem Projekt in der Presse

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