Luise trifft Poesie: Shakes­peare-Work­shop der Q2

Wie könnte man die Stücke Shakespeares besser verstehen, als beim Eintauchen in das Leben eines echten Shakespeare-Schauspielers? Am 20. September 2018 hatte der Englisch Leistungskurs von Frau Anderson die Möglichkeit genau dazu.

Nach einer anstrengenden Haus-LK Klausur taten uns die Aufwärmübungen der Schauspieler der "The Lord Chamberlain's Men" richtig gut und halfen uns dabei, unseren Kreislauf wieder ein bisschen in Schwung zu bringen. Beim kreativ genutzten Raumlauf war Konzentration gefragt, um die "Kommandos" der professionellen Schauspieler korrekt - und schnell genug - umzusetzen.

Wir lernten, dass die richtige Atmung sowie Artikulation beim Theater ebenfalls von großer Bedeutung sind, denn mit ihrer Hilfe kommt der vorzutragende Text besonders gut zur Geltung. Dazu übten wir, bewusst zu atmen und sogenannte „tonguetwisters“ zu sprechen, also Sätze, die die Zunge des Sprechers - im wahrsten Sinne des Wortes - verdrehen, hier ein Beispiel:

"All I want is a proper cup of coffee,
Made in a proper copper coffeepot.
You can believe it or not,
But I just want a cup of coffee,
In a proper coffeepot!"

Zunächst musste natürlich geklärt werden, worum es in der Textpassage aus „The Tempest“ (zu Deutsch: „Der Sturm“) überhaupt geht. Das war gar nicht so einfach. Dennoch konnten wir die Textstelle mit Hilfe der Profis schnell verstehen. Aber reicht das schon aus, um sie überzeugend vorzutragen? Natürlich nicht. Die Höhe und Lautstärke der Stimme spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie die richtige Melodie (Versmaß) und die besondere Betonung stilistischer Mittel wie Alliterationen und Lautmalereien. Ganz schön viel zu beachten, nicht wahr?

Beim abschließenden Vortragen der Textstelle, in welcher der versklavte Caliban von der Insel erzählt, auf der er lebt, war es außerdem sehr interessant zu hören, wie jeder einzelne den Monolog jeweils für sich anders interpretiert hat. Viel zu schnell ging unsere „Trainingseinheit“ zu Ende und der normale Unterricht weiter. Es war eine große Hilfe für die Arbeit mit Shakespeares nicht immer leicht zu verstehenden Texten und eine tolle Erfahrung.

Wer wollte, konnte sich am Wochenende dann noch die ganze Vorstellung der The Lord Chamberlain’s Men von „The Tempest“ im Rahmen des „LEAF Festivals“ im Kloster Saarn anschauen. Vielleicht sind Sie ja im nächsten Jahr auch dabei. Es lohnt sich!

Eva Merlau (Q2)

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