Geschichte wird lebendig – Katrin Himmler zu Besuch an der Luisenschule
Am 25. November 2025 bekam die Luisenschule Besuch von Katrin Himmler. Sie ist die Großnichte von Heinrich Himmler, einer der Hauptverantwortlichen des Holocausts. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen des Geschichtsunterrichtes von Frau Dr. Schulte. Zwei Stunden lang wurde Geschichte für ca. 150 Schüler:innen der zehnten Klassen lebendig.
Begonnen hat Katrin Himmler mit einem ungefähr 45- minütigen Vortrag über die Geschichte der Familie Himmler.
Das Elternhaus ihres Großonkels war sehr konservativ geprägt mit einer sehr patriotischen Haltung, die Familienmitglieder waren weit vor der Machtergreifung Mitglieder der NSDAP. Heinrich Himmlers berufliche Karriere begann bereits in den 1920er Jahren als Parteifunktionär, die ihn schließlich als Chef der SS und später auch Innenminister zum mächtigsten Mann hinter Hitler machte. Nach Kriegsende tauchte Heinrich Himmler unter, wurde aber von den Briten gefasst. Er entzog sich seiner Verantwortung und beging Selbstmord.
Katrin Himmler wurde schon früh von ihren Eltern über ihre Familiengeschichte aufgeklärt. Ihr ist es ein großes Anliegen im Sinne der Erinnerungskultur über ihre Familiengeschichte aufzuklären.
Im Anschluss an die sehr persönliche Schilderung hatten wir ca. 1,5 Stunden lang Zeit, Fragen zu stellen. Diese Zeit haben wir intensiv genutzt: Von der Frage, warum sie ihren Nachnamen behalten, hat bis zu ihrer Sicht auf den aktuellen Rechtsruck der Gesellschaft wurden alle beantwortet.
Der Einfluss von Social Media in der heutigen Zeit und die Bedeutung einer frühen schulischen Aufklärung über die NS- Zeit waren ebenso zentrale Themen.
Ihr Apell an uns war, die eigene familiäre Geschichte zu erforschen, unseren Social Media Konsum immer kritisch zu hinterfragen und sensibel und aufmerksam rechten Strömungen gegenüber zu sein.
Insgesamt war es eine sehr gelungene und Horizont erweiternde Aufklärung, an die wir sicher noch lange zurückdenken werden. Wir danken Frau Himmler, dass sie den weiten Weg von Berlin nach Mülheim angetreten ist.
Johanna Spiegelberg, 10a
Herr Dr. Emons hat unsere Veranstaltung besucht und für die Mülheimer Woche ebenfalls einen Bericht geschrieben, der ist unter folgendem Link nachzulesen:
https://www.lokalkompass.de/muelheim/c-politik/geschichtsunterricht-mal-anders_a2122958